Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 188

1873 - Essen : Bädeker
188 mußten in jeder wichtigen Angelegenheit die Volksversammlung be- fragen. Diese wurde von den Freien und Edlen unter heiligen Bäumen gehalten; in ihr wurde des Volkes Wohl berathen, über Krieg und Frieden Beschlüsse gefaßt. Waffengeklirr verkündigte hier den Bei- fall, Murren das Gegentheil. War aber ein Beschluß zu Stande gekommen, so unterwarf sich demselben jeder Einzelne ohne Widerstand. Auch Gericht wurde unter fteiem Himmel gehalten. Jeder trug seine Klage oder seine Vertheidigung selbst vor, Beweise wurden durch Zeugen geführt. Geschriebene Gesetze hatte man noch nicht. Das ganze Volk nahm Theil am Rechtsspruche, indem es aus seiner Mitte beson- dere Männer erwählte, welche das Urtheil nach Brauch und Herkommen sprachen. Leibes- und Lebensstrafen wurden für gewöhnlich nicht vollstreckt, weil man sie für kalte Ausbrüche roher Erbitterung hielt. Die Strafen bestanden meist in dem sogenannten Wehrgelde, welches dem Verletzten oder dessen nächsten Angehörigen, auch wohl dem Volke zukam, und wodurch, höher oder niedriger, alle Vergehungen gebüßt werden konnten. Beleidigungen an und von Vornehmen wurden höher gestraft als bei Geringeren, Vergehungen gegen Frauen am härtesten; denn diese standen in hoher Achtung bei den Deutschen und wurden daher eben so sehr geschätzt als geehrt. Priester sorgten im Ramm der Götter für die Ausführung der Rechtsurtheile, oder vollstreckten die Strafen selbst, die für Vergehungen im Kriege auch aus Leibes- und Lebens strafen bestehen dursten. Von dem wahren Gott wußten die Deutschen nichts; sie ver- ehrten die Sonne, den Mond und das Feuer als die Wohlthäter des menschlichen Geschlechts. Außerdem hatten sie noch viele andere Götter, unter denen Odin oder Wodan, auch wohl Krodo, d. i. der Große, genannt, der Allvater der Götter und Menschen, der vornehmste war. Er leitete durch seine Allmacht die Welt, kannte die Thaten der Menschen und gab aus seiner Fülle Weisheit und Reich- thum den Sterblichen, und den edel gefallenen Helden in Walhalla's Hainen den Lohn ihrer Tapferkeit. Seine Gemahlin war Freya, die von Lichtglanz umflossene Beglückerin der Menschen. Thor, Odin's Sohn hatte Donner, Blitz, Wind und Wetter in seiner Gewalt, und Hertha, das Sinnbild der fruchtbaren Erde, war die liebende, nährende und pflegende Mutter der Menschen. Außer diesen gab es noch eine Menge anderer, höherer und niederer Götter, auch Zwischen- mächte, als Elfen, Nixen, Kobolde, Riesen, Zwerge u. s. w. Die Deutschen verehrten ihre Götter, denen man viele, nicht selten frei- lich mit Menschenopfern verbundene Feste feierte, nicht in Tempeln, sondern in heittgen Eichenhainen, auf über das Irdische scheinbar erhabenen Bergen und Felsen, auch wohl an heiligen Quellen und an den Gräbern der Verstorbenen. Sie glaubten an ein ewiges Leben nach dem Tode in Walhalla, wo die trefflichen Helden in Gemein- schaft mit den Göttern, angethan mit ihrem Waffenschmuck, Bier aus großen Hörnern oder aus den Hirnschalen erschlagener Feinde trinken,

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 311

1873 - Essen : Bädeker
311 Von dem großen türkischen Reiche, das einst den christlichen Völ- kern in Europa furchtbar war, ist Konstanlinopel die Haupt- und Residenzstadt, eine sehr wichtige Handelsstadt mit 1 Million Ein- wohnern und einem Seehafen hier unten an der Meerenge, welche das schwarze Meer mit dem Meere Marmora verbindet. Bis in das zweite Jahrzehend dieses Jahrhunderts gehörte zum türkischen Reiche auch das in alten Zeiten durch seine Weltweisen, Dichter, Staatsmänner, Baukünstler und Maler wie durch Heldenmuth aller seiner Bewohner berühmte Griechenland, welches aus dem Festlande und aus vielen Inseln im ageischen oder grie- chischen Meere besteht. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen gegen die Türken, erkämpften im Jahre 1829 ihre Unabhängigkeit und bilden seitdem ein eigenes selbstständiges Königreich Griechenland. Die Städte im Lande sind nicht bedeutend, denn die Haupt- und Residenzstadt Athen zählt nur 48,000 Einwohner. 18. Der Olymp. Nördlich von Larissa, im türkischen Thessalien, streckt sich ein romantischer, aber öder Landstrich dem Meere zu. Schweigen und Einsamkeit beherrschen ihn so, wie einst der Lärm der Menschen, die sich auf diesem Boden drängten. Man sieht hie und da Überreste .griechischer Straßen, wo kein Fuß mehr wandelt. Einige Maisfelder in den Thälern und kümmerliche Olivenpflanzungen sind die einzigen Zeichen gegenwärtiger Cultur. Zerstörte Dörfer und verwilderte Baum- pflanzungen deuten auf eine noch vor Kurzem reichere Bevölkerung hin. Dort erhebt sich der Olymp, der Göttersitz des griechischen Alterthums mit weißglänzender Firne wie ein großer Schatten. Die ältesten Griechen hielten ihn für den höchsten Berg (2031^ hoch) und den Mittelpunkt der ganzen Erbe, die man von des Berges Gipfel ganz überschauen zu können vorgab. Dieser Begriff und das Majestätische auch in seiner Form führte zur Idee, es sei die irdische Wohnung der Götter. Über dem Haupte desselben glaubte man eine Öffnung im metallenen Gewölbe des Himmels, die Pforte für die unsterblichen Mächte. Zwei andere Thore dachte man sich am Himmelsgewölbe, an dessen äußerstem Rande in Ost und West. Durch diese stiegen der Phöbus (der Sonnengott) und die Nacht mit ihrem Gefolge aus dem Ocean zum Firmamente empor und wieder hinunter. Auf dem Olymp rathschlagten die großen Götter. Zwölf an der Zahl, bildeten sie den Rath der Alten. Zeus war ihr Haupt. Sie entschieden die Geschicke der Welt und die Angelegenheiten des Himmels. Die übrigen Götter gehörten zur allgemeinen Versammlung, welche Zeus in wichtigen Dingen berief. Krystallne Paläste bedeckten des Berges Gipfel, der Götter Wohnung, denen kein Sterblicher zu nahen sich erdreistete. So erzählt die Mythe (Sage) der Griechen. Schon lange vor dem Eindringen des Christenthums war auch der Heili- genschein verschwunden, der den Olymp so lange umhüllt hatte. —

3. Nr. 22 - S. 4

1904 - Breslau : Hirt
4 § 5. Die Griechen. Nordgriechenland wird durch den Pindus in die Landschaften Epirus und Thes- salien geschieden. Im No erhebt sich am Meere der schneebedeckte Olymp, der Göttersitz. Im Süden zieht sich von Westen nach Osten das Ötagebirge, das am Meere den Engpaß von Thermopylae bildet. Durch diesen gelangt man nach Mittel- griechenland mit den Landschaften Attika (Athen), Böotien «Theben), Phocis (Delphi) u. a Jenseits des Isthmus von Korinth liegt der Peloponnes mit Arkadien, Lakonien (Sparta), Elis (Olympia), Argolis u. a. Ein reicher Kranz von Inseln umgibt das Land, von denen die im Ägäischen Meere, eine bequeme Schiffahrt nach Asien ermöglichten. — Der Boden des Landes gab ausreichenden Ertrag, aber nur bei fleißiger Be- stellung. Die vielen Meeresbuchten forderten zu Schiffahrt und Handel auf. Die Bewohner, Hellenen, zeigten regen Sinn für das Schöne und die Kunst. 2. Die Religion der Griechen ließ die im Natur- und Menschenleben waltenden Kräfte als Personen auftreten, die an Gestalt und Empfindungen den Menschen ähnlich, nur vollkommener als diese waren. Unter den Göttern stand obenan Zeus (bei den Römern Jupiter), der die Welt regiert und die Blitze schleudert. Seine Gemahlin war Hera (Juno), die Schützerin der Ehe. Pallas Athene (Minerva), Zeus' „blauäugige" Tochter, ist die Göttin der Weis- heit, die Lenkerin des Kampfes. Apollo ist der Gott der Weissagung, der Poesie und der Musik. Artemis (Diana) beschützt die Jagd. Hermes (Merkur), der Götterbote, schirmte den Handel und geleitetete die Verstorbenen in die Unterwelt. Ares (Mars), der Kriegsgott, findet Gefallen am männermordenden Streite, während Hephästus (Vulkan), der Vater der friedlichen Schmiedekunst ist, die er mit seinen Gehilfen, den Cyklopen, in den Vulkanen betreibt. Aphrodite (Venus), ist die Göttin der Schön- heit und der Liebe. Hestia (Vesta) beschirmte den Frieden des häuslichen Herdes. Demeter (Ceres) lehrte dem Menschen den Ackerbau und segnete die Felder. Po- seidon (Neptun) herrschte in den Gewässern und wühlte mit seinem Dreizack das Meer auf. Hades «Pluto) ist der Fürst der Unterwelt (Hades), die den Ort der Seligen (Elysium) und den der Verdammten (Tartarus) umfaßte. 3. Die Einheit des Griechenvolkes, das in viele Staatsgemeinschaften zerfiel, wurde gewahrt durch die gemeinsame Sprache und Religion, ferner durch Festspiele, an denen sich alle Griechen beteiligten. Berühmt waren die dem Poseidon geweihten zu Korinth, besonders aber die unter Zeus' Schutze stehenden zu Olympia. Sie fanden alle 4 Jahre statt (Olympiaden); die Sieger in den Wettkämpfen wurden hoch geehrt. Bei allen Griechen standen in hohem Ansehen die Orakel, vor allem das zu Delphi, wo Apollo den Ratschluß der Götter den Sterblichen offenbarte. 6. Heldensagen. 1. Herkules. Der eigentlichen griechischen Geschichte geht ein Zeitraum voraus, dessen Begebenheiten meist der Sage angehören. Mächtige Helden- gestalten, halb Götter, halb Menschen (Heroen), vollbrachten gewaltige Taten. Herkules war der berühmteste. Sein Vater war Zeus, seine Mutter die Königin von Theben. In angeborener Kraft erwürgte er schon als kleines Kind 2 Schlangen, welche die ihm feindliche Hera gesendet hatte,_ ihn zu töten. Als Jüngling traf er ans einer Wanderung am Scheidewege die Göttin der Tugend und die des Lasters; er wies die verlockende Gestalt des Lasters zurück und folgte der Tugend, die ihn auf eine zwar arbeitsschwere, aber heldenhafte Lebensbahn führte. Er bewährte seine Tugend in 12 schweren Arbeiten, von denen einige genannt seien: er erwürgte den nemeischen Löwen, tötete die vielköpfige Hydra, besiegte die Amazonen und raubte ihrer Königin den kostbaren Gürtel und reinigte den Stall des Augias, in dem 3000 Rinder 3 Jahre gestanden hatten. Auf kühner Wander- fahrt, auf welcher er für den Riesen Atlas das Himmelsgewölbe trug, holte er die Äpfel der Hesperiden, ja wagte sich sogar in die Unterwelt, von wo er den

4. Nr. 22 - S. 4

1904 - Breslau : Hirt
4 § 2. Die Cimbern und Teutonen. Erziehung. Damit die Jugend der Alten würdig werde, wurde ihre Leibeskraft frühe geübt durch Gebrauch der Waffen im Kampfspiel und auf der Jagd. Baden im Strome selbst bei rauher Witterung, und Ertragen von Hunger und Kälte härteten schon den Knaben ab. In feierlicher Versammlung wurden dem herangewachsenen Jünglinge Schild und Speer überreicht, und nun galt er als ein Mann. 3. Verfassung. Das Volk bestand aus Freien und leibeigenen Knechten. Wer eigenen Grund und Boden besaß, gehörte zu den Freien. Die Knechte mußten des Freien Acker bestellen, wurden aber mild behandelt. Wer großen Grundbesitz hatte und sich durch Tapferkeit auszeichnete, wurde den Edlen oder Adeligen zugezählt. Der tapferste Krieger führte als Herzog die Heerhaufen; der Erfahrenste wurde zum Richter gewählt und führte den Vorsitz in der Volksversammlung, in der über Krieg und Frieden ver- handelt und Recht gesprochen wurde. 4. Religion. Die alten Deutschen verehrten die Kräfte der Natur im Schatten ehrwürdiger Eichen oder auf Höhen. Der oberste Gott, der Allvater, der aller Geschicke lenkt, war Wodan. Er ritt auf seinem grauen Rosse durch die Lüfte, gefolgt von dem wilden Heere, oder thronte in seiner Himmelsburg Walhalla. Hierher wurden die im Kriege gefallenen Helden durch die Schlachtjungfrauen, Walküren, getragen. Hier ergötzten sie sich an Jagd und Kampfspiel, an der Erzählung ihrer Heldentaten und am Gelage. Die Bösen und die Feiglinge kamen in das grausige Nebelheim. Frigga oder Freia, Wodans Gemahlin, beschützte die Ehe. Donar (Thor), Wodans Sohn, war der Donnergott, der aus seinem feurigen Barte die Blitze bläst. Ziu war der einarmige Kriegsgott. Diesen waren der Frei- tag, der Donnerstag und der Dienstag geheiligt. — Die Göttin Berta oder Herta spendete Segen in Flur und Feld. Namentlich auf Rügen wurde sie verehrt. Außer diesen gab es noch andere Götter, gute und böse, Niesen und Zwerge, Elfen und Nixen. § 2. Die Cimbern und Teutonen. Die alten Deutschen waren in viele Stämme zerspalten; zwei derselben waren die Cimbern und Teutonen. Die Cimbern hatten etwa 100 Jahre vor Christi Geburt ihre Heimat Jütland verlassen und waren nach Süden gezogen. So kamen sie mit Weibern und Kindern am Nordfuße der Alpen an. Römische Heere hielten ihnen nicht stand, denn noch nie hatten die kriegsgeübten römischen Soldaten einem so kräftigen und mutigen Volke gegenübergestanden. Diese Horden durchzogen die Schweiz und das südliche Frankreich und trafen hier auf die Teutonen, mit denen sie sich verbanden. <nier wollten sie bleiben und begehrten von den Römern Wohnsitze. Aber diese wollten so gefährliche Nachbarn nicht aufnehmen, sondern schickten neue Heere gegen sie, die aber auch geschlagen wurden. Jetzt versuchten die Teutonen am Meere hin und die Cimbern von Norden° her über die Alpen in Italien einzubrechen. Im sehr bedrohten Rom zitterte man. Nur ein Mann verzagte nicht, Marius. Er zog mit

5. Nr. 22 - S. 1

1904 - Breslau : Hirt
F. Birls Aealiendià N". ih. Abriß der alten Geschichte von H. -Sieber. 8 1. Ägypter. 1. Das Land der Ägypter, Ägypten, liegt im Nordosten von Afrika. Es ist nur wenige Meilen breit, von Felsengebirgen und Wüsten eingeschlossen und wird seiner ganzen Länge nach vom Nil durchströmt, dem das Land seine Fruchtbarkeit verdankt. Im September überflutet der Nil seine User, so daß Dörfer und Städte wie Inseln aus der Flut hervorragen. Nach seinem Zurücktritt hinterläßt er einen äußerst fruchtbaren Schlamm, in welchem das Getreide hundertfältigen Ertrag bot, so daß Ägypten die Kornkammer der alten Welt genannt wurde. 2. Das Volk der Ägypter hielt sich von aller Welt abgeschlossen, war ernst und streng und teilte sich in mehrere Stände oder Kasten, die nicht allzustreng voneinander geschieden waren, aber doch so, daß der Sohn meist dem Berufe des Vaters folgte. Es gab eine Priester-, eine Krieger-, eine Ackerbauer-, eine Handwerker- und eine Hirtenkaste. An der Spitze des Staates stand ein König, der den Titel Pharao, d. h. Sohn des Sonnengottes Ra, führte und unumschränkt regierte. Neben dem Ra oder Ammon verehrten die Ägypter noch viele andere Götter, deren Eigenschaften sie in vielen Tieren wiederzufinden meinten; daher wurden z. B. Krokodile, Katzen, Ibisse und andere Tiere göttlich verehrt, am meisten der Stier Apis, welcher dem guten Gotteosiris geheiligt war. Dieser Gott wurde von dem bösen Gotte Typhon, der verheerenden Sommerglut, getötet und von seiner Gemahlin Isis, d. i. die Erdgöttin, solange gesucht, bis Horus, d. i. das wiedererstehende Jahr, den Typhon besiegte. — Die Ägypter glaubten an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode. Sie meinten, diese wandere zu ihrer Läuterung in Tierleiber und kehre erst nach einigen 1000 Jahren in den Leib zurück. Darum sorgte man für lange Dauer der Leichen, indem man sie mit kostbaren Harzen ein- balsamierte und so unverweslich machte (Mumien). 3. Die Bauwerke der Ägypter sind noch heute bewundernswert. Die Pyramiden sind ungeheure Steinbauten, die nur schmale Gänge und enge Grabkammern enthalten zur Aufnahme der Mumien von Königen. Die größte Pyramide ist höher als der Cölner Dom; an ihr haben 100000 Menschen 40 Jahre lang gearbeitet. — Jede ägyptische Stadt besaß in Felsen gehauene Grabkammern (Katakomben) zur Aufnahme der Mumien. Großartige Tempelruinen sind in der Nähe des alten Theben (Luksor). Die zu den Tempeln führenden Wege waren mit Obelisken besetzt, das sind bis 30 m hohe. aus einem Stück gearbeitete und polierte Spitzsäulen. Diese, sowie die Wände der Grabkammern sind bedeckt mit einer Bilderschrift (Hieroglyphen), die nur den Priestern bekannt war. — Wie in der Baukunst leisteten die Ägypter Hervorragendes in der Sternkunde, der Medizin, der Mathematik, auch fertigten sie aus Byssus und Baumwolle kostbare Gewebe und aus den Blättern der Papyrusstaude Papier. — .. 4. Geschichte. Die älteste Hauptstadt war Memphis, vom König Me nés ge- gründet um 4000 v. Chr. Die Nachfolger desselben erbauten die größten Pyramiden und legten den See Möris an, der die Bewässerung des Landes regelte. Um 2000 wurde Ägypten durch ein asiatisches Hirtenvolk, die Hyksos, unterworfen, die 600 Jahre herrschten, ohne aber das Leben der Ägypter zu ändern. In diese Zeit fällt die Ein- F. Hirts Realienbuch. Nr. 10. 8. Auflage. N. R. 1

6. Nr. 23 - S. 4

1904 - Breslau : Hirt
4 § 2. Die Kimbern und Teutonen. Erziehung. Damit die Jugend der Alten würdig werde, wurde ihre Leibeskraft frühe geübt durch Gebrauch der Waffen im Kampfspiel und auf der Jagd. Baden im Strome selbst bei rauher Witterung, und Ertragen von Hunger und Kälte härteten schon den Knaben ab. In feierlicher Versammlung wurden dem herangewachsenen Jünglinge Schild und Speer überreicht, und nun galt er als ein Mann. 3. Verfassung. Das Volk bestand aus Freien und leibeigenen Knechten. Wer eigenen Grund und Boden besaß, gehörte zu den Freien. Die Knechte mußten des Freien Acker bestellen, wurden aber mild behandelt. Wer großen Grundbesitz hatte und sich durch Tapferkeit auszeichnete, wurde den Edlen oder Adeligen zugezählt. Der tapferste Krieger führte als Herzog die Heerhaufen; der Erfahrenste wurde zum Richter gewühlt und führte den Vorsitz in der Volksversammlung, in der über Krieg und Frieden ver- handelt und Recht gesprochen wurde. 4. Religion. Die alten Deutschen verehrten die Kräfte der Natur im Schatten ehrwürdiger Eichen oder auf Höhen. Der oberste Gott, der Allvater, der aller Geschicke lenkt, war Wodan. Er ritt auf seinem grauen Rosse durch die Lüfte, gefolgt von dem wilden Heere, oder thronte in seiner Himmelsburg Walhalla. Hierher wurden die im Kriege gefallenen Helden durch die Schlachtjungfrauen, Walküren, getragen. Hier ergötzten sie sich an Jagd und Kampfspiel, an der Erzählung ihrer Heldentaten und am Gelage. Die Bösen und die Feiglinge kamen in das grausige Nebelheim. Frigga oder Freia, Wodans Gemahlin, beschützte die Ehe. Donar (Thor), Wodans Sohn, war der Donnergott, der aus seinem feurigen Barte die Blitze bläst. Ziu war der einarmige Kriegsgott. Diesen waren der Frei- tag, der Donnerstag und der Dienstag geheiligt. — Die Göttin Berta oder Herta spendete Segen in Flur und Feld. Namentlich aus Rügen wurde sie verehrt. Außer diesen gab es noch andere Götter, gute und böse, Riesen und Zwerge, Elfen und Nixen. § 2. Die Cimbern und Teutonen. Die alten Deutschen waren in viele Stämme zerspalten; zwei derselben waren die Cimbern und Teutonen. Die Cimbern hatten etwa 100 Jahre vor Christi Geburt ihre Heimat Jütland verlassen und waren nach Süden gezogen. So kamen sie mit Weibern und Kindern am Nordfuße der Alpen an. Römische Heere hielten ihnen nicht stand, denn noch nie hatten die kriegsgeübten römischen Soldaten einem so kräftigen und mutigen Volke gegenübergestanden. Diese Horden durchzogen die Schweiz und das südliche Frankreich und trafen hier auf die Teutonen, mit denen sie sich verbanden. Hier wollten sie bleiben und begehrten von den Römern Wohnsitze. Aber diese wollten so gefährliche Nachbarn nicht aufnehmen, sondern schickten neue Heere gegen sie, die aber auch geschlagen wurden. Jetzt versuchten die Teutonen am Meere hin und die Cimbern von Norden' her über die Alpen in Italien einzubrechen. Im sehr bedrohten Rom zitterte man. Nur ein Mann verzagte nicht, Marius. Er zog mit

7. Nr. 23 - S. 1

1904 - Breslau : Hirt
L. tzirts Reauenduä). fl>. 10. Abriß der alten Geschichte von H. Sieber. § 1. Ägypter. 1. Das Land der Ägypter, Ägypten, liegt im Nordosten von Afrika. Es ist nur wenige Meilen breit, von Felsengebirgen und Wüsten eingeschlossen und wird seiner ganzen Länge nach vom Nil durchströmt, dem das Land seine Fruchtbarkeit verdankt. Im September überflutet der Nil seine Ufer, so daß Dörfer und Städte wie Inseln aus der Flut hervorragen. Nach seinem Zurücktritt hinterläßt er einen äußerst fruchtbaren Schlamm, in welchem das Getreide hundertfältigen Ertrag bot, so daß Ägypten die Kornkammer der alten Welt genannt wurde. 2. Das Volk der Ägypter hielt sich von aller Welt abgeschlossen, war ernst und streng und teilte sich in mehrere Stände oder Kasten, die nicht allzustreng voneinander geschieden waren, aber doch so, daß der Sohn meist dem Berufe des Vaters folgte. Es gab eine Priester-, eine Krieger-, eine Ackerbauer-, eine Handwerker- und eine Hirtenkaste. An der Spitze des Staates stand ein König, der den Titel Pharao, d. h. Sohn des Sonnengottes Ra, führte und unumschränkt regierte. Neben dem Ra oder Ammon verehrten die Ägypter noch viele andere Götter, deren Eigenschaften sie in vielen Tieren wiederzufinden meinten; daher wurden z, B. Krokodile, Katzen, Ibisse und andere Tiere göttlich verehrt, am meisten der Stier Apis, welcher dem guten Gotte Osiris geheiligt war. Dieser Gott wurde von dem bösen Gotte Typhon, der verheerenden Sommerglut, getötet und von seiner Gemahlin Isis, d. i. die Erdgöttin, solange gesucht, bis Horus, d. i. das wiedererstehende Jahr, den Typhon besiegte. — Die Ägypter glaubten an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode. Sie meinten, diese wandere zu ihrer Läuterung in Tierleiber und kehre erst nach einigen 1000 Jahren in den Leib zurück. Darum sorgte man für lange Dauer der Leichen, indem man sie mit kostbaren Harzen ein- balsamierte und so unverweslich machte (Mumien). 3. Die Bauwerke der Ägypter sind noch heute bewundernswert. Die Pyramiden sind ungeheure Steinbauten, die nur schmale Gänge und enge Grabkammern enthalten zur Aufnahme der Mumien von Königen. Die größte Pyramide ist höher als der Cölner Dom; an ihr haben 100000 Menschen 40 Jahre lang gearbeitet. — Jede ägyptische Stadt besaß in Felsen gehauene Grabkammcrn (Katakomben) zur Äufnahme der Mumien. Großartige Tempelruinen sind in der Nähe des alten Theben (Luksor). Die zu den Tempeln führenden Wege waren mit Obelisken besetzt, das sind bis 30 m hohe, aus einem Stück gearbeitete und polierte Spitzsäulen. Diese, sowie die Wände der Grabkammern sind bedeckt mit einer Bilderschrift (Hieroglyphen), die nur den Priestern bekannt war. — Wie in der Baukunst leisteten die Ägypter Hervorragendes in der Sternkunde, der Medizin, der Mathematik, auch fertigten sie aus Byssus und Baumwolle kostbare Gewebe und aus den Blättern der Papyrusstaude Papier. — .. 4- Geschichte. Die älteste Hauptstadt war Memphis, vom König Menes ge- gründet um 4000 v. Chr. Die Nachfolger desselben erbauten die größten Pyramiden und legten den See Möris an, der die Bewässerung des Landes regelte. Um 2000 wurde Ägypten durch ein asiatisches Hirtenvolk, die Hyksos, unterworfen, die 500 Jahre herrichten, ohne aber das Leben der Ägypter zu ändern. In diese Zeit fällt die Ein- F. Hirts Realienbuch. Nr. 10. 8. Auflage. N. N. 1

8. Nr. 23 - S. 4

1904 - Breslau : Hirt
4 § 5. Die Griechen. Nordgriechenland wird durch den Pindus in die Landschaften Epirus und Thes- salien geschieden. Im No erhebt sich am Meere der schneebedeckte Olymp, der Göttersitz. Im Süden zieht sich von Westen nach Osten das Ötagebirge, das am Meere den Engpaß vonthermopylae bildet. Durch diesen gelangt man nach Mittel- griechenland mit den Landschaften Attika (Athen), Böotien (Theben), Phocis (Delphi) u. a. Jenseits des Isthmus von Korinth liegt der Peloponnes mit Arkadien, Lakonien (Sparta), Elis (Olympia), Argo'lis u. a. Ein reicher Kranz von Inseln umgibt das Land, von denen die im Ägäischen Meere, eine bequeme Schiffahrt nach Asien ermöglichten. — Der Boden des Landes gab ausreichenden Ertrag, aber nur bei fleißiger Be- stellung. Die vielen Meeresbuchten forderten zu Schiffahrt und Handel auf. Die Bewohner, Hellenen, zeigten regen Sinn für das Schöne und die Kunst. 2. Die Religion der Griechen ließ die im Natur- und Menschenleben waltenden Kräfte als Personen auftreten, die an Gestalt und Empfindungen den Menschen ähnlich, nur vollkommener als diese waren. Unter den Göttern stand obenan Zeus (bei den Römern Jupiter), der die Welt regiert und die Blitze schleudert. Seine Gemahlin war Hera (Juno), die Schützerin der Ehe. Pallas Athene (Minerva), Zeus' „blauäugige" Tochter, ist die Göttin der Weis- heit, die Lenkerin des Kampfes. Apollo ist der Gott der Weissagung, der Poesie und der Musik. Artemis (Diana) beschützt die Jagd. Hermes (Merkur), der Götterbote, schirmte den Handel und geleitetete die Verstorbenen in die Unterwelt. Ares (Mars), der Kriegsgott, findet Gefallen am männermordenden Streite, während Hephästus (Vulkan), der Vater der friedlichen Schmiedekunst ist, die er mit seinen Gehilfen, den Cyklopen, in den Vulkanen betreibt. Aphrodite (Venus), ist die Göttin der Schön- heit und der Liebe. Hestia (Vesta) beschirmte den Frieden des häuslichen Herdes. Demeter (Ceres) lehrte dem Menschen den Ackerbau und segnete die Felder. Po- seidon (Neptun) herrschte in den Gewässern und wühlte mit seinem Dreizack das Meer auf. Hades (Pluto) ist der Fürst der Unterwelt (Hades), die den Ort der Seligen (Elysium) und den der Verdammten (Tartarus) umfaßte. 3. Die Einheit des Griechenvolkes, das in viele Staatsgemeinschaften zerfiel, wurde gewahrt durch die gemeinsame Sprache und Religion, ferner durch Festspiele, an denen sich alle Griechen beteiligten. Berühmt waren die dem Poseidon geweihten zu Korinth, besonders aber die unter Zeus' Schutze stehenden zu Olympia. Sie fanden alle 4 Jahre statt (Olympiaden); die Sieger in den Wettkämpfen wurden hoch geehrt. Bei allen Griechen standen in hohem Ansehen die Orakel, vor allem das zu Delphi, wo Apollo den Ratschluß der Götter den Sterblichen offenbarte. B. Heldensagen. 1. Herkules. Der eigentlichen griechischen Geschichte geht ein Zeitraum voraus, dessen Begebenheiten meist der Sage angehören. Mächtige Helden- gestalten, halb Götter, halb Menschen (Heroen), vollbrachten gewaltige Taten. Herkules war der berühmteste. Sein Vater war Zeus, seine Mutter die Königin von Theben. In angeborener Kraft erwürgte er schon als kleines Kind 2 Schlangen, welche die ihm feindliche Hera gesendet hatte, ihn zu töten. Als Jüngling traf er auf einer Wanderung am Scheidewege die Göttin der Tugend und die des Lasters; er wies die verlockende Gestalt des Lasters zurück und folgte der Tugend, die ihn auf eine zwar arbeitsschwere, aber heldenhafte Lebensbahn führte. Er bewährte seine Tugend in 12 schweren Arbeiten , von denen einige genannt seien: er erwürgte den nemei scheu Löwen, tötete die vielköpfige Hydra, besiegle die Amazonen und raubte ihrer Königin den kostbaren Gürtel und reinigte den Stall des Augias. in dem 3000 Rinder 3 Jahre gestanden hatten. Auf kühner Wander- fahrt, auf welcher er für den Niesen Atlas das Himmelsgewölbe trug, holte er die Äpfel der Hesperiden, ja wagte sich sogar in die Unterwelt, von wo er den

9. Geschichte - S. 4

1908 - Breslau : Hirt
4 8 2. Die Cimbern und Teutonen. Erziehung. Damit die Jugend der Alten würdig werde, wurde ihre Leibeskraft frühe geübt durch Gebrauch der Waffen im Kampfspiel und auf der Jagd. Baden im Strome selbst bei rauher Witterung, und Ertragen von Hunger und Kälte härteten schon den Knaben ab. In feierlicher Versammlung wurden dem herangewachsenen Jünglinge Schild und Speer überreicht, und nun galt er als ein Mann. 3. Verfassung. Das Volk bestand aus Freien und leibeigenen Knechten. Wer eigenen Grund und Boden besaß, gehörte zu den Freien. Die Knechte mußten des Freien Acker bestellen, wurden aber mild behandelt. Wer großen Grundbesitz hatte und sich durch Tapferkeit auszeichnete, wurde den Edlen oder Adeligen zugezählt. Der tapferste Krieger führte als Herzog die Heerhaufen; der Erfahrenste wurde zum Richter gewählt und führte den Vorsitz in der Volksversammlung, in der über Krieg und Frieden verhandelt und Recht gesprochen wurde. 4. Religion. Die alten Deutschen verehrten die Kräfte der Natur im Schatten ehrwürdiger Eichen oder auf Höhen. Der oberste Gott, der Allvater, der aller Geschicke lenkt, war Wodan. Er ritt auf seinem grauen Rosse durch die Lüfte, gefolgt von dem wilden Heere, oder thronte in seiner Himmelsburg Walhalla. Hierher würden die im Kriege gefallenen Helden durch die Schlachtjungfrauen, Walküren, getragen. Hier ergötzten sie sich an Jagd und Kampfspiel, an der Erzählung ihrer Heldentaten und am Gelage. Die Bösen und die Feiglinge kamen in das grausige Nebelheim. Frigga oder Freia, Wodans Gemahlin, beschützte die Ehe. Donar (Thor), Wodans Sohn, war der Donnergott, der aus seinem feurigen Barte die Blitze bläst. Ziu war der einarmige Kriegsgott. Diesen waren der Freitag, der Donnerstag und der Dienstag geheiligt. — Die Göttin Berta oder Herta spendete Segen in Flur und Feld. Namentlich auf Rügen wurde sie verehrt. Außer diesen gab es noch andere Götter, gute und böse, Riesen und Zwerge, Elfen und Nixen. § 2. Die Cimbern und Teutonen. Die alten Deutschen waren in viele Stämme zerspalten; zwei derselben waren die Cimbern und Teutonen. Die Cimbern hatten etwa 100 Jahre vor Christi Geburt ihre Heimat Jütland verlassen und waren nach Süden gezogen. So kamen sie mit Weibern und Kindern am Nordsuße der Alpen an. Römische Heere hielten ihnen nicht stand, denn noch nie hatten die kriegsgeübten römischen Soldaten einem so kräftigen und mutigen Volke gegenübergestanden. Diese Horden durchzogen die Schweiz und das südliche Frankreich und trafen hier auf die Teutonen, mit denen sie sich verbanden. Hier wollten sie bleiben und begehrten von den Römern Wohnsitze. Aber diese wollten so gefährliche Nachbarn nicht aufnehmen, sondern schickten neue Heere gegen sie, die aber auch geschlagen wurden. Jetzt versuchten die Teutonen am Meere hin und die Cimbern von Norden her über die Alpen in Italien einzubrechen. Im sehr bedrohten Rom zitterte man. Nur ein Mann verzagte nicht, Marius. Er zog mit

10. Realienbuch - S. 8

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 Geschichte. I genösse gegen die Licherheit oder das Wohl des Ltammes schwer vergangen, so wurde er den Göttern als Opfer dargebracht. Landesverräter wurden gehängt, Feiglinge in einem Lumpfe erstickt. 9. Rechtspflege. Die Freien der einzelnen Hundertschaften und Gaue ver- sammelten sich von Zeit zu Zeit, um über Streitigkeiten zu entscheiden, hatte jemand einen Menschen erschlagen, so trachteten ihm die verwandten des Toten nach dem Leben (Blutrache!). Tr konnte sich aber durch ein „Wergeld" loskaufen, das in Rindern oder Pferden an die Lippe des Toten gezahlt wurde, lvar der Getötete ein Freier, so bestand das lvergeld manchmal aus großen Herden. Für hörige war es erheblich niedriger,-für einen Unfreien brauchte nur Ersatz geleistet zu werden. Ivurde das lvergeld nicht gezahlt, so mußte der Schuldige fliehen. Er wurde aus seiner Lippe ausgestoßen und für friedlos erklärt, so daß ihn niemand aufnehmen, aber jedermann töten durfte. 10. Litten und Gebräuche. Bei den alten Deutschen galten gute Litten mehr als bei andern Völkern Gesetze. Das lvort wurde höher geschätzt als bei andern der Eid. Der Hausvater war Herr über seine Ungehörigen! er durfte sogar Frau und Rinder verkaufen und seine Rnechte töten. Die Ehe wurde als heiliger Bund betrachtet. Der Freie wählte aber nur die Tochter eines Freien zur Lebensgefährtin. Die Braut wurde von den Ungehörigen gekauft, manchmal auch geraubt. Die Hausfrau nahm eine sehr angesehene Ltellung ein, mußte aber auch allen Urbeiten vorstehen. Da das Brauen und Lchlachten, das Lpinnen und Weben im Hause verrichtet wurde, war sie mit den Unechten und Mägden von früh bis spät unermüdlich tätig. Besondere Zeit und Mühe erforderte das tägliche Mahlen des Getreides und die Unfertigung der Bekleidung. Die Deutschen sahen in den Frauen etwas heiliges und hörten gern auf ihre Ratschläge. Unbeschränkt wurde die Gastfreundschaft geübt. Der ankommende Gast wurde über die Lchwelle des Hauses geleitet und von der Hausfrau mit einem Russe willkommen geheißen. Man versah ihn, wenn es nötig war, mit trockener Rleidung, wies ihm einen Litz am herdfeuer an und bewirtete ihn mit dem Besten, was im Hause vorhanden war. Er galt als unverletzlich und stand unter dem besonderen Lchutze des Hausherrn. Beim Ubschiede erhielt er noch ein Geschenk. Die Freiheit liebten die Deutschen so sehr, daß in Rriegsnöten die Frauen ihre Rinder und sich selbst manchmal töteten, um nicht mit ihnen in Rnechtschast zu geraten. Den Tugenden standen aber auch Laster gegenüber. Wenn die Männer nicht auf einem Rriegszuge oder auf der Jagd waren, so feierten sie gern Gelage. Dabei hielten sie im Trinken vielfach nicht Maß und ergaben sich dem Würfelspiele. Ln der Leidenschaft verspielten sie dann wohl Vieh und Ücker, ja Frau und Rinder und ihre eigene Freiheit, so daß sie das Gelage als Unfreie verließen. Lolche Unfreie behielt man nicht gern in dem Gaue! man verkaufte sie in ferne Gegenden. Die Toten wurden begraben, oder auf Lcheiterhaufen verbrannt. Dem Manne gab man seine Waffen mit und tötete sein Pferd, sowie seine Rnechte.. Die Frau wurde in ihrem besten Lchmuck und mit allerlei Hausgerät bestattet. 11. Religion. Die alten Deutschen waren Heiden, glaubten aber an ein Fortleben der Leele und an eine Wiedervergeltung nach dem Tode. Ihre Götter verehrten sie unter alten Bäumen in heiligen Hainen. Dort befanden sich einfache Holzgebäude, in denen sich die Opfernden versammelten, und in denen die großen Opferkessel und andre Gpfergeräte, sowie erbeutete Waffenstücke aufbewahrt wurden. Jeder freie deutsche Hausvater konnte den Göttern opfern,- es gab aber auch besondere Ltammespriester.
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 1
7 2
8 0
9 2
10 2
11 0
12 0
13 0
14 2
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 7
34 0
35 0
36 0
37 5
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 6
44 0
45 0
46 0
47 0
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 2
17 9
18 0
19 0
20 0
21 2
22 11
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 2
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 4
66 0
67 0
68 2
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 3
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 27
1 44
2 25
3 78
4 19
5 14
6 86
7 18
8 4
9 39
10 46
11 15
12 100
13 112
14 45
15 2
16 2
17 11
18 34
19 45
20 13
21 42
22 7
23 0
24 158
25 28
26 22
27 7
28 295
29 15
30 28
31 7
32 81
33 129
34 110
35 33
36 38
37 2
38 17
39 33
40 32
41 12
42 156
43 45
44 50
45 11
46 128
47 41
48 30
49 6
50 32
51 115
52 19
53 11
54 3
55 23
56 18
57 15
58 18
59 113
60 12
61 57
62 21
63 1
64 15
65 20
66 27
67 20
68 16
69 1
70 16
71 40
72 19
73 6
74 5
75 135
76 22
77 21
78 29
79 8
80 28
81 322
82 6
83 96
84 263
85 11
86 32
87 20
88 5
89 74
90 19
91 14
92 2
93 17
94 10
95 65
96 19
97 22
98 10
99 24
100 99
101 57
102 72
103 8
104 37
105 19
106 16
107 104
108 2
109 71
110 25
111 38
112 45
113 71
114 54
115 6
116 23
117 14
118 9
119 68
120 12
121 53
122 27
123 18
124 308
125 57
126 20
127 12
128 7
129 25
130 51
131 217
132 28
133 181
134 28
135 27
136 28
137 103
138 15
139 45
140 30
141 36
142 52
143 42
144 11
145 53
146 6
147 19
148 2
149 1
150 8
151 49
152 147
153 33
154 24
155 71
156 62
157 105
158 17
159 42
160 35
161 21
162 2
163 5
164 64
165 36
166 35
167 9
168 60
169 20
170 24
171 52
172 9
173 42
174 40
175 189
176 10
177 43
178 17
179 44
180 55
181 6
182 26
183 92
184 44
185 30
186 11
187 12
188 77
189 9
190 4
191 6
192 24
193 62
194 10
195 128
196 37
197 11
198 29
199 25